Narben können nie ganz entfernt werden. Mit einer Narbenkorrektur lässt sich ihr Erscheinungsbild in vielen Fällen allerdings deutlich verbessern. In unkomplizierten Fällen reicht das neuerliche Ausschneiden und das schichtweise Zusammennähen der Wunde. Meist ist es jedoch erforderlich, die Wundränder durch die Anwendung besonderer Schnitttechniken zu entlasten. Auch Gewebeverschiebungen oder -verpflanzungen können in seltenen Fällen notwendig sein.
Z-Plastiken
Ziel ist es, die Narbe den natürlichen Hautlinien und -falten anzupassen, sie dadurch weniger sichtbar zu machen und die Hautspannung zu vermindern. Nach Entfernung der bestehenden Narbe werden beidseits neue Schnitte angelegt, die nach dem Vernähen ein z-förmiges Aussehen haben. Narbenstränge werden auf diese Weise beseitigt, die Narbe wird deutlich unauffälliger.
Gewebeverschiebung oder Transplantation
Eine Optimierung größerer Narbenbereiche ist nur durch Transplantate oder Hautlappenplastiken möglich. Dabei wird gesunde Haut an einer anderen Stelle des Körpers entnommen bzw. aus dem Umfeld mittels Lappenplastik an die Stelle der neu zu formenden Narbe verschoben.
Narben im Gesichtsbereich
Bei besonders störend empfundenen Narben besteht die Möglichkeit, das Erscheinungsbild durch eine Verlegung der Narbe in eine Hautlinie oder -falte, Peelings, Laserbehandlungen oder Hautabschleifungen wesentlich unauffälliger zu gestalten.
Die Art der Narbenbildung hängt stark von der persönlichen Heilungstendenz und einer Reihe anderer Faktoren wie Alter des Patienten, Schädigung der Wundränder oder Lage der Narben ab. Eine fürsorgliche Pflege trägt wesentlich zur idealen Narbenbildung bei. Mit ihr lassen sich z.B. auch hypertrophe Narben, in denen das Gewebe im Narbenbereich stark wuchert, behandeln. Bei hypertrophen Narben oder Keloiden müssen neben der Pflege noch spezielle Pflaster oder Medikamente eingestzt werden.
1.) vermeiden von Zugkräfte
Frisch vernähte Wunden stehen – speziell nach der Entfernung von Gewebe – unter Zugkräften, die Narben in die Breite ziehen können. Abhilfe schaffen Papierpflaster (z.B. Steri-Strips) und körperliche Schonung.
2.) Druckmassage
Um eine Verhärtung oder Knotenbildung zu verringern, sollten nach ca. 2 Wochen Narben mit anfänglich geringem, später stärker werdendem Druck regelmäßig massiert werden. Da Narben kein Fett produzieren empfehlen sich dafür fetthaltige Salben. In speziellen Fällen, werden silikonhaltige Gels oder Silikonpflaster angewendet.
3.) schützen vor Sonnenlicht
Um keine dauerhafte Pigmentstörung von Narben zu riskieren müssen sie, solange sie noch gerötet sind, mittels Pflaster oder Sunblocker vor UV-Strahlung geschützt werden.
4.) Geduld
Die Narbenheilung kann sich über viele Monate ziehen und erfordert viel Geduld. Gute Pflege und der richtige Schutz der Narben helfen diesen Prozess zu unterstützen. Oft kann es bis zu einem Jahr dauern bis die Narben erblassen und weich werden.